Bericht von der 1. Mannschaft – Runde 3

Von vorn nach hinten;

Da Norbert nicht kam, spielte ich gegen SF Becker. In der Datenbank gibt es zwei Sven Becker, Jahrgänge -76 und -92. Beide haben U20 Turniere gespielt und ChessBase hat versehentlich beide zusammengefügt. Der Vampir Becker, er wird nicht älter, holt hin und wieder eine neue Geburtsurkunde und spielt gern Schach. Becker wollte früh ein Gambit spielen. Ich habe aber die Variante 7-8 Jahre lang nicht gesehen, nicht im Blitz, nicht im Schnellschach, also hatte ich sie vergessen und spielte stattdessen die stabile (langweilige) Fortsetzung. Nach 12 Zügen war es so weit. 1/2-1/2

Rudolf spielte also Königsindisch gegen den Theorielöwen Albrecht (12-2 und 16 Remis zwischen 2012-15). Da hatte ich eine Partie Carlsen – Radjabov entdeckt mit der Neuerung 11… Sc5. Nach drei weitere Carlsen und Radjoabov Züge wich Albrecht mit 15. Sf1 aus. Rudolf spielte dann Radjabovs Empfehlung f5 schnell und bekam postwendend ein Remisangebot. Dummerweise sagt der Computer, dass Weiss in dem Moment die Partie einstellte. Nun spielt Computer nicht für unsere Mannschaft. 1/2-1/2

Bei Florian sah es mühsam aus, und bald, weil beide schnell spielten, hatte der Gegner zwei verbundene Bauern auf der 5. Reihe und der weisse König war auch noch abgeschnitten. Aber bald ist ja Weihnachten, und der Gegner zog dann mit dem falschen Bauern zuerst nach vorn. Stellte damit seinen eigenen Läufer passiv und den weissen fabelhaft (ungleichfarbig mit einem Turm). 1/2-1/2

Rouven hatte offensichtlich eine Figur mehr und nicht einen Bauern weniger. Das habe ich erst bemerkt als Florian mir das sagte (eine Stunde später). Ich dachte Rouven hatte die Eröffnung falsch gespielt. Er hatte zwar mächtige Entwicklungsprobleme, aber wenn man die Mehrfigur tatsächlich sieht war es ja in Ordnung. Die Partie war dann ordentlich spannend. Der Gegner konnte mit zwei Türmen eine Bauernumwandlung drohen. Rouven konnte mit Turm und Springerpaar alles im Griff behalten, aber die Bauern letztendlich nicht erobern sondern nur zum Stillstand bringen. 1/2-1/2

Hilmar spielte positionell stabil und schnell. Als er dann eine entscheidende Herausforderung finden musste gleichte sich die Zeit wieder aus. Am Anfang des Zeitnots gewann Hilmar auch einen Bauern mittels Taktik. Der Gegner taktierte dann ebenfalls und die Stellung wurde schnell wild. Beim 38. Zug sehe ich dann Hilmars Uhr; 8, 7, 6, 5, keine Bewegung, 4, 3, Hilmar sieht die Uhr, 2, 1, geschafft. Dadurch wurde die Stellung so vereinfacht, dass die übriggebliebenen Bauern keine Chance gegen hungrige Leichtfiguren hatten. 1/2-1/2

Magnus musste sich gegen einen gefährlich aussehenden Königsangriff verteidigen. Er konnte zwar die Stellung halten aber die Leichtfiguren, Läufer und Springer, sahen hinter der Bauernkette unglücklich aus. Nach Damenabtausch sah es schon nicht mehr so gefährlich aus. Im Endspiel konnte der Gegner aber, mittels Taktik, die letzten Schwerfiguren abtauschen und er hatte dann auch kein Problem mehr gegen den unglücklichen Läufer. 0-1

George spielte brav auf Gewinn. Der Gegner verteidigte sich genau so brav und langsam sassen die weissen Figuren in verschiedenen Fesselungen fest. Der zweite weisse Turm stand ausserdem noch auf dem a1-Feld. Ich las mal Robsons Buch, ein Grossmeister „lädt alle Figuren zur Party ein“. Nachdem der Gegner dann auch noch Flügelwechsel mit einer Läufer-Dame-Batterie vollzog fiel die Stellung auseinander. 0-1

Ekkehard kämpfte wieder in einer holländischen Stellung. Relativ früh hatte der Gegner einen Springer auf dem e5-Feld eingenistet. Der schwarze f-Bauer war weg und der d-Bauer stand auf d5. Die einzige schwarze Leichtfigur war der hellfeldrige Läufer. Das nennt man starke Figur (der Springer) und von so was kann man ja meistens nur träumen. Und wenn der Gegner so was hat ist es ein Albtraum. 0-1

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