Nach diverse Absagen und Verschiebungen ist es nun Rudolf und mir gelungen wieder ein DSAM-Männerwochenende zu absolvieren. Der erste Versuch Travemünde im letzten Jahr scheiterte aus Termingründen kurzfristig und Magdeburg dann dieses Jahr auch, aber dort wurde sofort umgebucht und wir rutschten als letzte Teilnehmer auf die Liste.
Rudolf war wieder in seiner Stamm-Gruppe C am Start, Ich hatte mich für die Gruppe D entschieden, also einer höher als sonst. Rudolf ging als Nummer 24 (von 91) an den Start und hatte den Blick natürlich Richtung Qualli, Ich als Nummer 65 (von 88) hatte als Ziel mindestens 50% zu holen, gerne mehr….
Am Ende lief es für uns beide richtig gut, Rudolf erreicht mit 4 Punkten Platz 6 und damit die Qualifikation! Auch bei mir lief es richtig stark, 3,5 Punkte aus 5 Runden, in keiner Partie schlechter gestanden und man hätte vielleicht das ein oder andere Remis sogar auf Gewinn spielen können. Am Ende damit „nur“ Platz 19. Beide blieben wir ungeschlagen! Wenn unsere Buchholzschäfchen nicht wieder völlig versagt hätten (ich war Letzter mit 3,5 Punkten), wäre noch mehr drin gewesen.
Bernhard Riess übergibt die Urkunde
Aber auch so gab es gut DWZ und ELO Punkte dazu, Rudolf legt um 27 DWZ-Punkte zu, auf 1857, ich gleich um 51 auf eine neue Rekordzahl von 1636 mit einer gespielten Leistung von 1828! ELO kommt bestimmt auch gut.
Beim warten auf die Siegerehrung konnten wir dann noch mit „The Big Greek“ alias IM Georgios Souleidis ein schönes Foto machen. So Big ist „The Big Greek“ gar nicht… 😉
Das ganze Wochenende war sehr gelungen, Travemünde ist ein echt guter Turnierort, zwischen den Partien nett am Wasser entspannen und Fischbrötchen essen. Auch Abends gab es ausschließlich Fisch bei uns zu essen (wir haben uns also sehr gesund ernährt) und da Fisch bekanntlich schwimmen muss, füllt man immer wieder mit Bier auf….. Die Turnierorganisation hat schon angedeutet, dass es Travemünde auch im nächsten Jahr gibt! Sehr gut!
Damit wäre ein Teil der Überschrift erklärt, der zweite Teil – „Fianchetto“ – erklärt sich aus 2 Partiebeispielen von uns. In beiden wird der Fianchetto-Läufer vom Gegner übersehen/unterschätzt, was tödlich endet:
Rudolf hatte es in Runde 4 mit einem ehemals deutlich stärkeren Gegner zu tun, Hans Schwarz (Beste Elo 2206) inzwischen 81 und hat schon einiges an Zahl verloren, aber wahrscheinlich auch die Erfahrung aus tausenden Partien. Die Vorbereitung brachte dann auch die Erkenntnis, dass der Gegner gerne direkt mit Grand-Prix-Angriff (2.f4) in die Vollen geht. Rudolf war aber einigermaßen vorbereitet, auch wenn der Gegner nicht in die GM-Partie lief…. So ergab sich dann folgende Stellung:
Trotz Mehrqualle und einem schönen Mehrbauern auf d3 verteidigte sich der „Altmeister“ noch umsichtig und zäh, vor allem der Springer war immer gefährlich und so gab Rudolf im 40. Zug (schon vom Inkrement lebend) hier unnötig den schönen Freibauern:
Aus Runde 5 von mir, ich hatte gerade Db3 gezogen, nachdem sich der schwarze Läufer schon nach a7 verlaufen hatte, und Schwarz greift jetzt das erste mal richtig fehl und spielt hier Le6? Vielleicht hatte er im Kopf „schlage nie auf b7“? Oder er hat einfach den Fianchetto-Läufer auf g2 übersehen
Hier noch weitere Fotos, zum Teil von mir gemacht, zum Teil von der Turnierseite.
Aber war das nötig? Welcher Zug hätte die Partie direkt zum Sieg geführt?
Te5: / Le5: – Tg2:+ / Tg2: – Lg2: / Kg2: – d3..💪😉
Meinte d2…
Schöner Bericht und Glückwunsch zum erfolgreichen Abschneiden. Starke Leistung 👍