Am Pfingstsonntag fand zum 20. mal das Kroeglopertoernooi (frei übersetzt: Barläufer-Turnier) in Delft statt. Für unsere holländischen Schachfreunde inzwischen Pflichtprogramm, war es nun mal an der Zeit, von Berlin aus dorthin zu fahren (etwas über 700km).
Als Teampartner konnte ich Lasko begeistern (oder er mich), er hatte eine etwas kürzere Anreise (Wattenscheid). Außerdem waren von den uns bekannten Schachfreunden noch Norbert, Derk Dekker, Gerard Milort und vom Ex & Hopp Team die Meenzer Sven Judas und „deFrank“ Frank Keim dabei.
Ich nutzte das Wochenende gleich für einen Kurzurlaub mit Frau in Holland (anders hätte ich das ganze wohl nicht durch bekommen 😉 ). Freitag Abend bzw. Nacht die Anreise, knapp 8h Autofahrt. Samstag dann neben Motorsport in Zandvoort, direkt an der Nordsee, auch Einkaufen von holländischen Spezialitäten. Der Rest der Truppe traf sich Freitag Abend schon bei Norbert, Lasko kam dann Samstag aus Wattenscheid rüber und wir probierten uns schon Samstag Abend durch einige Biersorten. Sonntag früh ging es dann Richtung Startpunkt. Insgesamt fanden sich dann 82 Teams zu je 2 Spielern im Spiellokal vom Delftsche Schaaklclub ein. Ein nettes Spiellokal, mitten in Delft, im ruhigen Hinterhof, und das Spielmaterial kann immer stehen bleiben! Nachdem ich den obligatorischen NARVA-Wimpel übergeben hatte, konnte es um 12 Uhr los gehen.
Gespielt wurden 7 Runden Schnellschach mit 20min Bedenkzeit ohne Inkrement, verteilt auf insgesamt 18 verschiedenen „Kneipen“. Die Auslosungen und die Spielorte bekommt man per App direkt aufs Handy und kann dann per Maps zur nächsten Lokalität gehen. Funktioniert perfekt! Mann sollte allerdings, was die Spielbedingungen angeht, gewisse Kompromisse eingehen – laut, dunkel, wenig Platz, alles dabei. Aber alles nette kleine Kneipen, viele Biersorten zur Auswahl, überall nette Menschen, die Spaß an der Sache haben. Nur das gleich eine ganze Karnevalskapelle durch die Kneipe trötet stand nicht auf unserer Liste….
Team NARVA (also Lasko und ich) waren an 72 gesetzt, allerdings hat Frank keine ELO und ging mit 1000 ein… Am Ende sprang Platz 39 raus, beide mit 3,5 aus 7 und durchaus zufrieden. Ich war aufgrund meiner ELO-Zahl automatisch an Brett 1 gesetzt, konnte dort aber durchaus gut mitspielen und den ein oder anderen 1900er ärgern. In mindestens 2 Partien hatte ich auch Glück, aber die Gegner zu Patzer zwingen gehört auch dazu 😉 . Einmal stellte der Gegner glatt den Turm ein, in aussichtsreicher Stellung, in Runde 2 ließ mich der Gegner, im Springerendspiel mit Minusbauern, noch ins Remis retten. Dafür stand ich in Runde 1 direkt auf Gewinn und übersehe ein tödliches Schach….
Frank war zu Beginn noch etwas eingerostet (einmal im Jahr nach Erftstadt ist deutlich zu wenig 😉 ) und haderte bei einigen Partien. Die knapper werdende Bedenkzeit führte mindestens zweimal zu Punktverlusten durch Partie-Verlust oder das Retten ins Dauerschach in Gewinnstellung. Geschenke gab es für ihn nicht 😉 In den Runden 2, 5 und 6 gewann er souverän und war am Ende zufrieden und hat Lust auf mehr.
Vor allem aber hatten wir richtig Spaß und wollen wieder kommen! Im Anschluss gab es noch ein gemeinsames Abendessen mit allen bei NARVA bekannten Gesichtern inkl. Frauen.
Norbert war mit seinem Teampartner am besten, Platz 9! Hier noch alle Platzierungen im Überblick:
9. Jan Douwes & Norbert Harmanus 10 Brettpunkte
17. Marcel Peek & Gerard Milort 8½
27. Frank Keim & Sven Judas 7½
32. Vincent Geeraets & Derk Dekker 7½
39. Thomas Mothes & Frank Laskowski 7
Bericht beim Delftse Schaakclub
Fotos:
Die Blaskapelle war so ziemlich das lauteste was ich je an einem Brett hatte…das gepart mit Kerzen als Lichtquelle macht das Ganze rund 😁 vor dem nächsten Mal werde ich mir Ohropax einpacken und mal ein bisschen vorher spielen 😁 und meine Leber gut auf dieses herrliche Wochenende vorbereiten